Die Wegwerfmentalität ist vielen Menschen ein Dorn im Auge, zu Recht. Von daher hat sich die Idee der Nachhaltigkeit gut durchsetzen können. Sie durchzieht alle Bereiche, und dabei ist eins zu beobachten: dass man sich nicht mit den ewig gleichen, alten Sachen zufriedengeben muss, um politisch korrekt zu sein, sondern auch den Spaß mit auf die Nachhaltigkeitsfahne schreiben kann. Dinge möglichst lange und extensiv zu nutzen, ist etwas, das die Phantasie und die Kreativität beflügelt - und das definitiv Spaß macht.
Wegwerfen - nur etwas für die Phantasielosen!
In diesem Zusammenhang erscheint der Begriff Upcycling gerne und auch zu Recht. Wer Dinge upcyclet, verleiht ihnen einen neuen Wert, eine neue Bedeutung, der rettet etwas, das sonst eventuell auf dem Müll gelandet wäre. Und wer rettet nicht gerne die Welt oder einen Teil davon, wenn das so vergnüglich sein kann? Du bist sicher auch gerne dabei, wenn es heißt: Was mache ich mit dieser Jeans, dem Tischchen, der alten Truhe, oder? Dem in reichen Ländern extrem verbreiteten Gedanken, dass man flugs wieder etwas Neues kaufen muss, kann man bewusst etwas entgegensetzen. Nachhaltig, das ist der Begriff der Wahl, wenn man weiterdenkt. Alle Objekte, die nur kurze Zeit genutzt und danach weggeworfen werden, belasten unseren Planeten enorm. Einwegpullover, Eintagsfliegen moderner Art. Aber nein, da geht so viel mehr! Wegwerfen ist doch etwas für die Phantasielosen, die Mitläufer des "jedes Jahr ein neues Handy, Auto etc." Wahns.
Da ist er wieder - den Schrank kenne ich doch!
Selbst der schlichteste Schrank, der nicht einmal aus einem edlen Holz bestehen muss, kann noch einmal zu neuen Ehren gelangen. Mach etwas aus ihm, säge ihm die Beine ab, öffne ihn und mach ein Regal draus. Oder nimm rote Farbe zur Hand und verwandle den beigen Klops in einen fröhlichen Käfer. Du musst für das Upcycling nicht einmal der große Handwerker sein oder viel Geld für Material ausgeben. Beklebe den Schrank mit Comics, hol die Farbreste aus der Garage - leg einfach los!
Ein Umdenken findet statt
Wer einmal angefangen hat zu schauen, was er aus dem Vorhandenen noch erschaffen kann, gewinnt in mehr als einer Hinsicht. Der sieht plötzlich in jedem Gegenstand nicht mehr nur den ursprünglichen Zweck, also als Hose zu dienen, die Akten zu beherbergen, sondern hat Visionen, die weit darüber hinaus gehen. Und der wird auch zögern, etwas, das noch sehr passabel aussieht, einfach zu entsorgen (wobei dies ohnehin ein falscher Begriff ist, denn die Sorgen fangen mit dem Entsorgen doch erst richtig an, Stichwort Müllhalden) es einfach ad acta zu legen. Wer könnte Freude an diesem Schränkchen haben, wer findet den Teppich aus alten Jeans, in Streifen geschnitten, witzig? Da geht sehr viel, und gibt es etwas Schöneres, als etwas selbst geschaffen zu haben? Doch, den Prozess des Aufbereitens, des Upcyclings. Upcycling ist nichts Dröges, von oben Verordnetes, das ist vielmehr so bunt und vielfältig wie die Welt und alles, was sich darin bewegt. Spaß und Kreativität - klingen diese beiden Worte nicht extrem cool? Und, was noch cooler ist, sie kommen ganz ohne Vorschriften und Verordnungen von Gemeinden oder Politikern aus.